Raid5(Software) unter Linux

  • Moin Leute,


    da mir nun schon zum zweiten mal eine meiner Platten in meinem
    Linux Server abgeraucht ist und dies wieder mit erheblichem Datenverlust verbunden war, möchte ich nun gerne ein Raid per Software einrichten.


    Zwei Varianten:
    2 x 1GB Spinpoint F1R als Raid1
    (ca. 300,- €)


    oder
    3 x 500GB Spinpoint F1R als Raid5 (günstiger
    (ca. 230,- €)


    Was ist besser ? Kann Linux (Centos 5.2) von einem Raid1 bzw. Raid5
    booten ? Lösung 1 braucht weniger Strom aber für 70,- € weniger kann
    ich sehr lange Strom verbrauchen, zumal es um ~10 Watt geht...


    Performance-Technisch sollte das Softwareraid kaum Probleme machen, der Server hat einen, meist unbeschäftigten Pentium Dual-Core mit 2x1.8GHz und versorgt nur 3 Clients weshalb ein sehr teurer Hardware-Controller wenig Sinn macht.


    Gruss

    SOLD:
    *C2D E6400 @ 2,13GHz *4GB Buffalo DDR2-800 *Intel DP35DP MoBo
    *2 x 160 ! GB WD Raptor *XFX 8800GTX XXX*
    *Benq FP222WH 22" Display* *Win7 Home Premium x64 *Centos EL 5.4*

  • Mit dem Booten bin ich mir nicht sicher. Aber alleine von der Performance her würde ich zu Lösung 2 tendieren, da du da prinzipiell die Geschwindigkeit von zwei Platten im Raid 0 plus die Parität hast, statt der Single-Platte beim Raid 1. Investier die übrigen 70 € lieber in nen Raid-Controller, für 70 Ocken kriegste da schon was nich so schlechtes...

    Gigabyte GA-X58A-OC, Intel i7-980X, 12GB DDR3-RAM 2000Mhz, 2x Geforce GTX480, 1x Geforce 8800GTS, X-Fi Platinum, 3x OCZ-SSD 120GB (Raid0), watercooled


    "Die Welt ist klein, gemein und gnadenlos, und jeder stirbt einsam..."

  • Geschwindigkeit dürfte absolut keine Rolle spielen, selbst mit einer Gigabit anbindung kommst nicht an die Übertragungsraten der Platten ran. Daher würd ich erstere Lösung nehmen aber Vorsicht! auch Raid 1 hat eine relativ hohe Chance auf Ausfall und kompletten Datenverlust. Wenn beide Platten aus der identischen Charge sind, dann ist es auch wahrscheinlicher dass beide zur gleichen Zeit ausfallen.

    Battles are won by slaughter and maneuver. The greater the General, the more he contributes in maneuver, the less he demands in slaughter. - Winston Churchill


    "You don´t burn out from going too fast. You burn out from going too slow and getting bored."
    - The late Cliff Burton


    software is like sex, it's better when its free

    • Offizieller Beitrag

    Also der komplett gleiche ausfall ist sowas von gering das man das nichtmal in betracht ziehen darf. Genau so warscheinlich wie ein sechser im Lotto :D


    Was das Raid angeht...eigentlich kannst du jede Linux Distri dazu bringen das lesen und schreiben zu können. Die frage ist nur ob es von anfang an schon dabei ist. sonst müsstest du erst normal aufsetzten und dann umschreiben. das wird problamtisch und sehr schwierig :)


    vielleicht sollte mann dann die 3x500 variante nehmen mit einem softraid1 und einer normalen ansteuerung für das OS. Das macht das alles sehr viel kompatibler

  • Moin Jungs,


    ok, die Wahrscheinlichkeit das beide Platten zur gleichen Zeit aussteigen ist
    selbst bei gleicher Charge sehr, sehr gering. (Also zumindest die Wahrscheinlichkeit dass die Platten am gleichen Tag abrauchen, vielleicht raucht eine ab und die andere 1 Woche später. Da ist dann aber die erste Platte bereits getauscht und das Raid wieder synchronisiert...)


    Ich hab´s inzwischen mit zwei alten 20GB IDE Platten die ich noch rumliegen hatte probiert, bereits das Centos Setup kann ein Raid1 erstellen, drauf installieren und auch davon booten. Booten von Raid5 geht definitiv nicht, /boot muss auf jeden Fall auf einer einzelnen Platte oder auf
    einem Raid0 od. 1 liegen.


    Performanceverlust durch die Spiegelung liegt irgendwo bei 20-25%, heißt
    also die Spinpoint F1R schafft immer noch locker das was ein Gbit LAN an Netto-Durchsatz bringt...


    Von daher wird´s wohl Lösung 1, auch wenn´s mich etwas anstinkt dass ich ein komplettes Terrabyte "verschenke".... aber naja.


    Gruss

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  • Wenn ihr hier von Wahrscheinlichkeit hier oder da redet dann solltet ihr bedenken dass die beiden Platten genau gleich benutzt werden, also ist die Wahrscheinlichkeit eben nicht W² eines Gesamtausfalls. Wer sich etwas intensiver damit befasst wird sehen, dass die Charge nicht unwichtig ist und man den Fall eines Totalausfalls eben doch häufiger erlebt als einem lieb ist.


    Mit einem Sechser im Lotto hat das definitiv nichts zu tun!


    In deinem Fall ist das ganze ja nicht weiter tragisch weil du auf dem Server denk ich mal nur die wichtigen Daten ablegst und alle anderen Rechenr trotzdem noch ihre Daten halten oder ?

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  • Mahlzeit!


    1. An dem Server hänge ich, meine Frau und der HTPC.
    Der Server dient als File, Print, Mail, DNS und Fax-Server sowie als
    Router und Firewall. Außerdem läuft noch ein bridged OpenVPN damit ich
    aus der Firma und von Unterwegs drauf zugreifen kann.


    2. Praktisch alles wird auf dem Server abgelegt. Lokal wird eigentlich nix
    abgelegt. (Das sollte eigentlich der Datensicherheit dienen. Allerdings ist inzwischen jede der beiden Platten [Samsung übrigens...] einmal
    defekt gewesen so dass es mit der Sicherheit der Daten nicht so wirklich funktioniert hat, das soll sich jetzt ändern, die 2 x 320GB Samsung die jetzt drin sind sollen raus)


    3. 4 x 500 sind keine Alternative. Ich will den Stromverbrauch nicht unnötig in die Höhe treiben, schließlich läuft die Kiste rund um die Uhr.


    ...Meine Wunschvorstellung war eigentlich mal ein 3Ware Raid5 Controller nebst 4 x 320GB 2,5" S-ATA Platten. Die 4 NB-Platten liegen im Stromverbrauch in etwa auf dem Niveau von !einer! 3,5" Platte und kosten kaum mehr als eine 3,5" gleicher Größe.


    Aber:
    Der Controller kostet alleine um die 250,- € und das finde ich einfach Overkill für den Einsatzzweck. Unterm Strich ist das Raid1 mit 2 x 1TB die preiswerteste Möglichkeit die entsprechende Datensicherheit zu gewährleisten. Und wie gesagt: Die Wahrscheinlichkeit das beide Platten zeitgleich ausfallen ist äußerst gering.


    Gruss

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    3 Mal editiert, zuletzt von lazyfruit ()

    • Offizieller Beitrag

    das wäre aber endlich mal nen richtiger raid controller gewesen was? :) Der bringt dir auch performancevorteile die du allerdings hier absolut nicht brauchst.


    Was den Stromverbrauch angeht..dann ist doch eh klar die 2x1 Variante zu bevorzugen!

  • Zitat

    Original von BigWhoop
    Der Sechser im Lotto ist nur eine Warscheinlichkeitsrechnung wie der gleichzeitige ausfall beider platten. Charge ist da völlig unerheblich da sie niemals völlig identisch laufen können ;)


    Das soll jetzt nicht heißen dass ein Raid1 blödsinnig wäre, aber der Komplettausfall kommt öfters vor als man sich das denkt. Wenn man 2 baugleiche Motoren in einem Prüfstand ein Rennen simulieren lässt, dann werden beide Motoren zu ähnlichen Rundenzeiten über den Jordan gehen. Mit verschiedenen Chargen geht man der Sache aus dem Weg, das ist keine Erfindung von mir, sondern sinnvoll.

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  • ...nunja, nun ist nur die Frage wie ich zu zwei unterschiedlichen Chargen komme ???


    1. Bei zwei unterschiedlichen Händlern bestellen?
    2. Eine Platte kaufen, hinlegen und 4 Wochen später die zweite kaufen ?


    ...Fragen über Fragen....

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  • Wenn du tatsächlich deine Daten nur auf dem Server speicherst ist die Datensicherheit natürlich eher geringer als wie wenn jeder seine Daten nochmal extra auf der eigenen Platte behält. Würde das Konzept so nochmal grundlegend überdenken. Als Sicherungsserver hört sich das so gut an, aber auf ein Raid 1 zu setzen um von mehreren PCs Daten zu speichern (ohne davon wiederum Backups zu haben) halte ich für wenig sinnvoll.


    Wieso ziehst du nicht jeden Tag ein inkrementelles Backup und sorgst per Synchronisation (natürlich unabhängig vom Backup) dafür, dass jeweils egal von welchem Rechner die jeweils neusten Daten zur Verfügung stehen. Im Falle eines Crashs wären trotz Ausfall des Servers (muss ja nicht nur an den Platten liegen) auf den jeweiligen Rechnern immer noch die Daten vorhanden.


    Ansonsten müsstest du den Server ja wiederum mit einer Backupstrategie gegen Ausfall absichern.

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    • Offizieller Beitrag

    Naja mit einem Raid1 hat er schon eine menge backup getan. Und da niemals eine platte genau wie die andere sein kann (wie auch bei den motoren) wird eine halt vor der anderen kaputt gehen. Wenn sie es nicht sogar vorher signalisieren ;)

  • Big Whoop nur weil du es nicht wahr haben willst, hat es trotzdem hand und fuß :P :)


    jeder der etwas von Backups versteht wird dir sagen, dass Raid zwar einen Schutz bietet, aber das ersetzt noch lange nicht ein Backupkonzept. Nicht umsonst betreiben Firmen neben dem natürlich ebenfalls mit einem Raid bestückten Server meistens 2 Streamer oder weitere Festplatten zur Absicherung. Natürlich hat das bei Firmen noch den zusätzlichen Hintergrund ausversehen gelöschte Dateien nach dem GVS widerherstellen zu können.


    Wenn man so will muss nur das Netzteil hops gehen und die Platten brutzeln um einem einen Datenausfall zu bescheren. Bringt das Raid dann etwas ?


    Ich mein klar man kann das so machen, aber wenn der Server der einzige Datenspeicher sein soll dann muss man da schon mindestens nochmal ein Rückbackup vom Server auf einen der einzelnen Rechner ziehen.


    Ingesamt würd ich das dann lieber so wie oben beschrieben aufziehen

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    • Offizieller Beitrag

    Ich weiss was ich betreibe. Das brauchst du mir nicht zu erzählen ;)


    Und das ein NEtzteil die Platten bruzelt..ich frage mich wo du arbeitest....


    Alles in allem ist die Grundstruktur die Lazy da vor hat sehr lobenswert und vorallem völlig ausreichend. Ein Razurbo netzteil sollte er weg lassen :D

  • Wenn du in die Richtung arbeitest solltest du es allerdings besser wissen..... 8)


    Ich frag mich wie man so Dickköpfig sein kann und mit aller Gewalt die Sicherheit auf 2 Platten im Raid abwälzen muss, wenn man das ganze nochmal je Rechner zwischenspeichern könnte.


    Übrigens ist es lustig, dass du in Unterehmen (so hört sich das jedenfalls an) einen Sicherheitsstandard verbreitest der in jeder Uni um das zigfache überboten wird. Jetzt ist nur die Frage wer bei einem Ausfall größere Probleme hat, ein Unternehmen im Produktivalltag oder eine Lehr und Forschungsanstalt die Großteile ihrer Gelder auch ohne Ergebnis bekommt.

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    • Offizieller Beitrag

    Der Unterschied liegt schlichweg im Detail. Es ist klar das ein Unternehmen mit einem Computer und nem raid1 nicht weit kommt. Wobei die Platten dort um einiges länger halten als die "desktop" platten :) Aber das ist in diesem Fall hier absolut unerheblich. Es geht um einen kosten/nutzen faktor und der ist für das vorhaben absolut mit einem raid1 ausgeschöpft.


    Man kann immer mehr machen und es noch auf den clienten auf zwei platten spiegeln und diese dann noch von nem dritten backupserver inkrementell updaten aber irgendwo ist da ein Punkt erreicht der bei den Daten sinnlos ist und die Prozentzahl des gleichzeitigen Ausfalls so gering ist das es einfach schlicht unnötig und geldverschwundung wäre es hier ein zu setzten.


    Man muss klar von Fall zu Fall unterscheiden und hier ist es einfach nicht notwendig. Auch wenn das was du sagst sicher alles richtig ist.

  • Trotzdem hät ich ein mulmiges Gefühl alle Daten (also nicht nur die von einem PC) nur und ausschließlich auf einem Server zu lagern.

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  • also ich muss da Soft recht geben. Unabhängig davon, welcher Raid-Variante man den Vorzug gibt. (Ich würde da eine RAID-Z Variante mit ZFS-Dateisystem empfehlen, die sich ebenfalls kostengünstig und mit geringen Unix-Kenntnissen implementieren lässt)


    Ein defektes Netzteil (sowas kann z.B. durch Überspannung oder sonstige Kurzschlüsse passieren) isst dein Raid-System zum Frühstück.


    Einfach Gegenmaßnahmen, die aber die meisten Leute nicht beachten sind:
    - Die Platten an verschiedene Stränge des Netzteils hängen.
    - Steckleiste mit Überspannungsschutz kaufen.
    - Einmal im Monat (je nachdem wie wichtig dir die Daten sind auch seltener) ein inkrementelles Backup des Raid-Verbundes auf einer externen Festplatte, die sonst nicht mit dem System verbunden ist und idealerweise auch nicht in demselben System installiert wird (also nur für den Backupvorgang extern angeschlossen wird)


    Nochwas zur Ausfallwahrscheinlichkeit, diese ist, wie Soft schon sagte, bei 2 Festplatten identischer Charge nicht p², da p in dem Fall für jede Festplatte keine unabhängige Variable darstellt.

    [Laptop] Thinkpad X300 | Ubuntu 11.04 Natty
    [Server] VMware ESXi 5.0 | Supermicro X8SIL-F | Intel Xeon X3440 | 16GB Mushkin Proline PC3-10667E ECC | 2x3TB Seagate Constellation ES.2 SAS @ zfs_mirror | LSI SAS 9211-4i