ARTIKEL/TESTS / Barefoot 3: OCZ Vector mit 256 GB im Test

OCZ Vector mit 256 GB

Wie schon im Vorwort angedeutet, kehrt OCZ auch bei den Vector-Laufwerken den bewährten Controllern von SandForce und Co. den Rücken zu. Stattdessen forciert man die vollständige Eigenentwicklung und verwendet Controller-Technik von Spezialist Indilinx, der seit geraumer Zeit mit zu OCZ gehört. Mit dem Barefoot 3 als Herzstück der Vector-Familie beschreitet man dabei den bereits eingeschlagenen Weg konsequent weiter und präsentiert einen Controller, dessen Hard- und Software vollständig von Indilinx stammt. Barefoot 3 basiert auf einem ARM-Cortex-Kern, der die SATA3-Schnittstelle mit 6 Gbps realisiert, sowie einem Aragon genannten Co-Prozessor. Letzterer ist ein laut OCZ speziell für SSDs optimierter Prozessor, der sich um die Anbindung des NAND-Flash-Speichers und weiterer Komponenten kümmert. Über 8 Kanäle können ONFI- und Toggle-Speicher vom Barefoot 3 angesteuert werden, die über eine zusätzliche ECC-Engine gesichert werden. Laut Datenblatt ist somit die Korrektur von bis zu 28 zufälligen Bitfehlern pro 1 KB Rohdaten möglich. Ein zusätzlicher DRAM-Controller dient zur Anbindung von DDR2- oder DDR3-Cache, um Lese- und Schreiboperationen entsprechend puffern zu können.

Wie auch schon der Everest 2 Controller (Vertex 4), arbeitet auch der Barefoot 3 ohne transparente Kompression der Rohdaten. Das heißt im Umkehrschluss, dass die Datenrate nicht durch den möglichen Grad der Kompression der vorliegenden Daten bestimmt wird. Diese Tatsache werden wir in unseren Benchmarks (AS SSD) auf den folgenden Seiten noch einmal separat verdeutlichen.

Block Diagramm zum Indilinx Barefoot 3.

Block Diagramm zum Indilinx Barefoot 3.

Insgesamt 16 Speicherchips vom Typ MLC (Multi-Level Cell) sind bei unserem 256 GB Testmuster gleichmäßig auf der Vorder- und der Rückseite des PCBs untergebracht. Die von Micron stammenden und speziell für OCZ gelabelten 25 nm NAND-Flash-Speicher tragen die Bezeichnung M2502128T048SX22 (synchroner Flash) und können jeweils bis 16 Gigabyte Daten fassen, was in Summe somit 256 Gigabyte Speicherkapazität ergibt. Diese stehen dem Kunden vollständig für die Datenspeicherung zur Verfügung (~238 GB formatiert), so dass kein separater Block für "Over-Provisioning" reserviert wird – dieser dient typischerweise dem Ausgleich defekter Speicherzellen und erhöht die Lebensdauer von Solid State Drives. Flankiert wird der Barefoot 3 Controller (IDX500M00-BC) von einem 512 MB großen DDR3-DRAM-Cache, bestehend aus zwei einzelnen 256 MB Chips aus dem Hause Micron (2DM77-D9PFJ).

Insgesamt 16 MLC-NAND-Speicher finden auf der Vector mit 256 GB Platz.

Insgesamt 16 MLC-NAND-Speicher finden auf der Vector mit 256 GB Platz.

Die Anzahl der IOPS richten sich je nach Modell der Vector. Unser Testsample mit 256 GB Speicherkapazität erreicht bei 4K Random Read Zugriffen bis zu 100.000 IOPS. Bei 4K Random Write sind es immerhin noch 95.000 IOPS. Angaben zu den weiteren Modellen finden Sie im nächsten Kapitel.

TRIM gehört ebenso zum Repertoire der Vector-Familie. Der TRIM-Befehl ermöglicht es einem Betriebssystem der SSD mitzuteilen, dass gelöschte oder anderweitig freigewordene Blöcke nicht mehr benutzt werden. Im Normalfall vermerkt das Betriebssystem in den Verwaltungsstrukturen des Dateisystems, dass die entsprechenden Bereiche wieder für neue Daten zur Verfügung stehen; der Controller des Solid State-Laufwerks erhält diese Informationen in der Regel jedoch nicht. Durch den ATA-Befehl TRIM wird dem Laufwerk beim Löschen von Dateien mitgeteilt, dass es die davon betroffenen Blöcke als ungültig markieren kann, anstelle deren Daten weiter vorzuhalten. Die Inhalte werden nicht mehr weiter mitgeschrieben, wodurch die Schreibzugriffe auf das Laufwerk beschleunigt und zudem die Abnutzungseffekte verringert werden.

Unter die Haube gesehen: Herzstück der Vector ist ein Barefoot 3 von Indilinx.

Unter die Haube gesehen: Herzstück der Vector ist ein Barefoot 3 von Indilinx.

Modelle und Preise

Die OCZ Vector ist ingesamt in drei unterschiedlichen Varianten erhältlich. Die verschiedenen Modelle verfügen über 128, 256 bzw. 512 GB Speicherkapazität und wechseln ab etwa 130, 220 respektive 460 Euro (Quelle: Geizhals.de, Stand: 01/2013) den Besitzer. Daraus ergeben sich Preise pro Gigabyte von 102, 86 bzw. 90 Euro-Cent. In der unten stehenden Tabelle sind alle wesentlichen technischen Eckdaten der Familie nachzulesen. Weitere Informationen erhalten Sie auf den nun folgenden Seiten des Artikels.

Modell Random 4K Read Random 4K Write Sequential Read Sequential Write
512 GB 100.000 IOPS 95.000 IOPS 550 MB/s 530 MB/s
256 GB 100.000 IOPS 95.000 IOPS 550 MB/s 530 MB/s
128 GB 90.000 IOPS 95.000 IOPS 550 MB/s 400 MB/s
Autor: Stefan Boller, Patrick von Brunn
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