Musiker und IT-Unternehmen für File-Sharing

    • Offizieller Beitrag

    Eine Gruppe von Musikern hat sich vor dem US-Höchstgericht für die Legalität von File-Sharing-Services ausgesprochen. Damit steht die Gruppe, zu der unter anderem die Künstler Steve Winwood und Chuck D. gehören, in Opposition zur Musikindustrie, die den Supreme Court von der Illegalität des File-Sharing überzeugen will. Vier Wochen bevor sich das Höchstgericht mit File-Sharing beschäftigt, haben aber auch Telekomunternehmen, Vertreter der Unterhaltungselektronik, Konsumentenschützer und eine Gruppe von Computerwissenschaftlern für die Legalität von File-Sharing Partei ergriffen, berichtet die Washington Post (WP).



    Musiker sind in ihrer Gegnerschaft zu P2P-File-Sharing nicht allgemein einer Meinung, zitiert die WP aus einem Gerichtsdokument. In dem Statement widerspricht die Gruppe dem von den Musiklabels behaupteten universellen Schulterschluss. P2P-Systeme seien eine einfache Möglichkeit für Musiker ein weltweites Online-Publikum zu erreichen. Bevor File-Sharing diese Möglichkeit eröffnet hat, sei die Distribution von Musik von wenigen großen und einigen kleineren Musikunternehmen kontrolliert worden. Vor allem weniger bekannte Künstler sehen in File-Sharing eine Alternative zu den Labels. So meint der Musiker Jason Mraz in dem Statement laut WP, dass die Hälfte aller Fans, die für seine Konzerte bezahlen, durch illegale Downloads auf ihn aufmerksam geworden sei.



    Eine Gruppe von IT-Unternehmen, darunter die Telekoms SBC und Verizon, sowie Konsumentenschützer warnen vor den Folgen, wenn Technologieentwickler und Provider für die Handlungen ihrer User verantwortlich gemacht werden. Das würde die Entwicklung neuer Innovationen hemmen und die Nutzung digitaler Techniken bremsen. Die Musikindustrie sei in dem Fall ein Besitzstandswahrer, der sich mit aller Gewalt gegen neue technologische Entwicklungen stemme. Die Klagen gegen einzelne User seien effektiver (als ein Verbot von File-Sharing) und richten sich an jene, die Copyright-Gesetze brechen, so die IT-Unternehmen. Das US-Höchstgericht wird sich am 29. März mit dem Fall beschäftigen, nachdem zuvor mehrere Gerichte File-Sharing grundsätzlich die Legalität bestätigt haben.