Beiträge von the_electrician

    Reines Gallium lässt sich sicherlich nicht ohne genauere Verarbeitungsanleitung als WLP verkaufen...


    Der Schmelzpunkt liegt bei etwa +29 Grad Celsius. Eine Besonderheit vereinfacht aber die Verwendung. Gallium bleibt auch, wenn es erstmal flüssig ist, bis etwa Zimmertemperatur hinunter in diesem Zustand. Erst wenn es weiter abkühlt oder ein kleiner Kristallisationskeim vorhanden ist, wird es wieder fest. (eigene Erfahrungswerte).


    Inwiefern sich die geringere Dichte des festen Galliums mechanisch (Ausdehnung) auf die Prozessor-Kühler-Verbindung auswirkt, habe ich noch nicht getestet. Bei der geringen Schichtdicke als WLP werden sich wohl nur die kleinen Lufteinschlüsse bei häufigem starken Abkühlen und Erwärmen in einer leichten Verringerung der Wärmeleitfähigkeit bemerkbar machen. (reine Vermutung)


    Bemerkenswert ist die geringe Oberflächenspannung des Galliums. Die erklärt die gute Benetzungsfähigkeit. Das heißt, dass das flüssige Gallium einen gleichmäßigen Film auf Oberflächen bildet, aber KEINE Kügelchen, wie bspw. Quecksilber oder heißes Lötzinn. Bei der Verarbeitung sollten deshalb Berührungen mit Haut und vor allem mit den Augen vermieden werden.


    Desweiteren ist Gallium aber ungiftig.


    Um eine für alle Nicht-Chemiker brauchbare Wärmeleitpaste aus Gallium herzustellen, muss dieses Metall sicherlich mit anderen Metallen legiert werden. Da werden sich die Hersteller aber wohl schon viele Gedanken drüber gemacht haben...


    Ob das allerdings den fünfzehnfach höheren Preis gegenüber dem reinen Materialpreis rechtfertigt, ist fraglich...