Zitat
Original von Sechser
Also wenn der Hersteller der Platte ne MTBF von 70000 Std. angibt, und sich die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls bei 2 Platten verdoppelt, bin ich bei 35000 Std. Das sind fast 4 Jahre!
Und das ist eben der Denkfehler, den viele machen.
die MTBF ist eine Art Durchschnittswert, keinesfalls ein Mindestmaß an Stunden, die die Festplatte garantiert übersteht.
Man kann genau ausrechnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass eine Festplatte innerhalb der ersten x Jahre Nutzungszeit ausfällt. Um bei deinem Beispiel zu bleiben: unter Annahme einer MTBF von 70000 h und einer geplanten Nutzungsdauer von 3 Jahren, liegt die Ausfallwahrscheinlichkeit einer Festplatte bereits bei etwa 30%
Hat man nun zwei solcher Festplatten zusammengeschaltet, kann sich jeder ausrechnen, dass man das Risiko nicht wirklich vernachlässigen kann. (i.d.R. ist jedoch eine MTBF von >200 000 h üblich)
Ein Raid-0 bringt dir i.Allg. nur etwas, wenn du mehrer große zusammenhängende Dateiblöcke speicherst, z.B. zur Videobearbeitung oder sonstige iso-Dateien. Bei mp3s und anderen kleineren Files ist der Vorteil vernachlässigbar.
Noch eins: Besser ist es, ein ein Software-Raid zu erstellen, welches von der Performance her nicht schlechter als ein Raid, das im Bios konfiguriert wird (Vorsicht, auf dem Mainboard sitzt kein echter Raid-Controller!!)
Unter Windows geht man dazu in die Datenträgerverwaltung und konvertiert die beiden Festplatten jeweils in einen dynamischen Datenträger. Wenn man dann ein neues Volume anlegen möchte erkennt Windows das und bietet die Option "striped" an.
Vorteil der ganzen Sache: Wenn man das Board wechselt kann das Software-Raid ohne Probleme migriert werden, wechselt man aber den Mainboard-Chipsatz ist dies i.d.R. nicht der Fall!