Fördern Computerspiele die Gewaltbereitschaft/Aggression?

  • Zitat

    Original von Blaubierhund
    es ist doch eine tatsache, dass wer pc-spiele zockt, dies stundenlang tut und meist auch ballerspiele - die stellen nun mal das groß des spieleangebotes dar.


    Ich habe auch nichts gegenteiliges Behauptet. Trotzdem wird jeder zugeben müssen, das die Berichterstatter nur auf Metzelspiele eingehen und nicht einmal erwähnen was es sonst noch so gibt. Das lässt nun mal bei Zuschauern die Vermutung aufkommen, dass dies die einzigen Spiele sind die jugendliche spielen. Das es auch "normale" Egoshooter gibt, die ein Taktisches Element bzw. teamplay erfordern wird hier schlicht und einfach verschwiegen. Das ist eine indirekte Meinungsbeeinflussung und ich finde es ziemlich unfair, dass durch solche maßnahmen Spieler als blutrünstige Killermaschinen dargestellt werden, die nicht zwischen realität und fiktion unterscheiden können. Zwar stimme ich deiner Meinung zu, das die USK ziemlich lasch an die Sache rangeht und Spiele mit hohem gewaltgrad indiziert werden sollten (Doom3, GTA), aber gegen Raubkopierer kann auch sie nichts machen. Und da kommen die Politiker ins Spiel, denn zum einen fordern sie hartes durchgreifen, zum andern hingegen arbeiten sie mit ihren Steuer-auf PC-Spiele plänen genau in die entgegen gesetzte richtung. denn jugendliche haben bekanntlich keine millionen auf dem sparkonto und wenn nun Spiele teurer werden, wird das kopieren weitaus atraktiver. somit kann dann die USK auch keinen einfluss auf die käufer nehmen, was sie effektiv sinnlos macht. Allerdings stimme ich dem Herrn von der USK in einem Punkt zu: die Verkäufer/innen sollten darauf achten an wen sie die sachen verkaufen. In einer Videothek kann ja schließlich nicht auch einfach ein Minderjähriger Pornos ausleihen. Da sollte dringend dran gearbeitet werden.


    Zu dem Eindruck ich verbreite Vorurteile: Ich bin sehr daran interessiert, wie PC-Spiele in der Öffentlichkeit publiziert werden. Allerdings sollte dies auch unter Berücksichtigung aller Fakten getan werden und du musst zustimmen das niemand beweisen kann, das PC-Spiele für Erfuhrt verantwortlich sind. Das ist eine Vermutung ohne wissentschaftlichen Beleg. Man könnte genauso behaupten, das der junge aufgrung aggressiver tendenzen in musik amokgelaufen ist, was in den USA ja geschehen ist (siehe Bowling for Columbine von Micheal Moore). Wenn hingegen normal und auch objektiv über PC-Spiele berichtet wird (Pro7 hats vorgemacht, sie haben zwar vor Sucht gewarnt, aber sie erwähnten auch eine vielzahl von Spielen, sodass der Zuschauer wenigstens auch mal die andere Seite zu sehen bekommt) dann habe ich nichts dagegen.

  • der bericht in frontal21 wollte nicht die vor und nachteile von pc-spielen erörtern, sondern darauf aufmerksam machen zu welchen gewaltspielen jugendliche heute zugang haben, und das diese spiele auch noch frei bei der jugend beworben werden dürfen. wäre dies ein aufgabenstellung in nem deutsch-aufsatz oder in der prüfung, würdest du das thema verfehlen wenn du wie schon erwähnt einen ganz anderen sachverhalt erörtern würdest. frontal21 ist kein magzin, dass dafür bekannt ist gegen irgendwen oder irgendwas zu hetzen. vielmehr haben die in der vergangenheit durch gut recherchierte tatsachenberichte auf sich aufmerksam gemacht, und sind auch entsprechend anerkannt.
    sicherlich könnte jemand der sich noch nie mit dem thema pc-spiele befasst hat den eindruck nach diesem bericht erlangen, dass die jugend von heute (wie man so schön sagt) dazu neigt gewalt zu verherrlichen, und das womöglich auch ausleben zu wollen. (betrachtet man diverse statistiken wird dieser eindruck sogar gestärkt, da die gewaltbereitschaft in deutschland an vielen schulen deutlich gestiegen ist - eine parallele zu pc-spielen würde ich da aber dennoch nicht ziehen). das ist dann aber ein problem zu schlecht gebildeter zuschauer. jeder ist selbst dafür verantwortlich sich ein umfassendes, möglichst neutrales bild von was auch immer zu machen. wer einen einzelnen bericht sieht und darauf seine ganze einstellung aufbaut ist wahrlich etwas minderbemittelt. wen dieses thema interessiert, der muss eben weitere quellen zur information heranziehen. erst wenn ich mir mehrere meinungen anhöre kann ich mir eine eigene meinung zurechtlegen, die nicht ausschließlich auf vorurteilen aufbaut, bzw. kann ich vorurteile von fakten unterscheiden. um einen umfassenden überblick über pc-spiele und ihre spieler zu geben ist bei einer solchen sendung viel zu kurz, das würde aber auch der zielsetzung von frontal21 nicht gerecht. diese sendung macht auf missstände aufmerksam und ist keine bildungssendung. das ist ein großer unterschied. um was im bericht in erster linie geht wurde ja voher ausführlich erwähnt. es wurde auch nicht behauptet das der amokläufer von erfurt aufgrund der pc-spiele dieses massaker angerichtet hat, es wurde lediglich erwähnt, dass dieser auch die kritisierten spiele, oder ähnliche, gezockt hat, und das deshalb eine diskussion um diese spiele in deutschland überhaupt erst ins rollen kam.
    der von dir erwähnte pro7 bericht hatte ja auch zum ziel über pc-spiele zu informieren, frontal21 hatte ein anderes anliegen, das hat mit der verbreitung von vorurteilen aber lange nichts zu tun.


    ich sags nochmal. vorurteile entstehen erst in den köpfen der leute die sich nicht selbst ein umfassendes bild machen, sondern irgendwas nachplappern und in einen völlig falschen kontext setzten...


    deswegen heißt es ja auch VORurteil. man fällt ein urteil ohne den angeklagten zu wort kommen zu lassen...

  • Hab auch noch grade was aus der Zeit nach Erfuhrt gefunden: GameStar 07/2002


    Ein Ausschnitt aus dem Hamburger Abendblatt:
    Titel: Computerspiele - Blutrausch im Kinderzimmer


    Dort heißt es: Counterstrike was das Lieblingsspiel des Amokschützen. Diente es ihm als Vorbild?
    etwas später: Wer sich den Weg freiballert, bekommt einen Bonus. Kinderwägen mit Großmüttern bringen Extrapunkte. Der Blutfluss kann programmiert werden.


    Jeder der schon mal CS gezockt hat weiß, dass dies infame Lügen sind, aufgebaut auf Vorurteilen.
    Aber das beste kommt noch (jetzt aus dem GameStar-text):
    s.61: Die Polizei in Erfuhrt stellt fest, dass Robert Steinhäuser über keinen Internet-Anschluss verfügt hat - der ist aber notwendig, um Counterstrike zu spielen


    Diese und andere Halb- und Unwahrheiten kamen in Tageszeitungen und Fernsehberichten. Klingt das nach objektiver Berichterstattung? In meinen Augen nicht.
    Du sagtest über mich ich würde alle Berichte zu diesem Thema vorwerfen, dass sie Spieler schlecht machen. Das tue ich, aber auch nur bei solchen, bei denen es auch der Fall ist. Denn ich will nicht, das sich Meinungen verbreiten die nur auf Teilwahrheiten beruhen und da dies beim frontal21 Bericht meiner Meinung nach der Fall ist, kritisiere ich ihn.

  • bei deinen genannten beispielen kann man dann auch sagen das die schlecht recherchiert sind. das waren ganz klar produkte der sensationsgier, die die medien für sich zu nutzen versuchen. da wird dann eben heißes öl ins feuer gekippt. aber auch diese berichte enthalten tatsachen, wie z.b. das der amokläufer gerne cs-gezockt hat und keinen internetanschluss besaß. als aufmerksamer leser, der zudem über etwas hintergrundwissen verfügt muss man dann eben die wenigen fakten die diese wenigen berichte enthalten zusammentragen und sich ein eigenes bild daraus machen.


    im falle frontal21 kann man den journalisten auch nicht schlechte recherche vorwerfen, die sind qualitativ ein ganz anderes kaliber als deine beispiele aus der gamestar. ich bin mir übrigens sicher, das es auch besser recherchierte artikel gab, bloß das die gamestar diese nicht abgedruckt hatte. so könnte man der gamestar eine einseitge berichterstattung vorwerfen, was aber auch nicht richtig wäre, da die gamestar ja bewusst die blindgänger rausgefischt hatte, und dies auch so erörtert hatte (ich hab den artikel damals auch gelesen)...

  • Zitat

    Original von ventuklotz


    ähm...ich bezog mich auf die Ausdrucksweise von unserem Gast. Meine Antwort hat in keinster Weise etwas mit Rollenspielen zu tun gehabt. ;) deshalb habe ich ürigens auch geschrieben "es hört sich so an". :)

  • Ja, ich sag dann auch mal was, da ich mich bei sowas immer indirekt angesprochen fühle.


    Aber der Frontal 21 bericht war wirklich bei aller objektivität der grösste Schwachsinn. In jedem Satz mind. 2 Vorurteile die teils noch nichtmal belegt waren. Und dann haben die noch irgendwelche Freaks vor die Kamera gesetzt, die sich wahrscheinlich alle desozialisiert haben und dann noch son Spinner der es geil findet in GTA Rentner mit nem Knüppel zu schlagen. Ich will ja niemanden Persönlich angreifen, aber die Leute die wirklich Spiele spielen um da rumzumetzeln, weil es sie es geil finden, dass da so viel Blut ist, das sind meistens Leute, die weder einen Schulabschluss noch einen Job haben und die jeglichen Sinn für die realität verloren haben. Und da es davon leider sehr viele in Deutschland gibt, muss es natürlich verallgemeinert werden.


    Wenn ich einfach mal mich und meine Klasse als Beispiel anbringen darf :): Ich gehe auf ein Gymnasium und wir machen alle 2 Monate Lanpartys, auf denen wir auch "Ballerspiele" spielen. Fast alle 12 Leute spielen mehr als 1 Stunde am Tag solche spiele. Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass wir die letzten wären, die so eine gequirlte Scheisse labern, dass es toll wäre Renter mit Knüppeln zu schlagen.


    Man sollte mal die andere Seite betrachten und sich fragen, warum welche Person dieses Spiel spielt. Bei vielen liegt es auf der Hand. Sie können nix anderes und suchen ihre Bestätigung im internet wenn sie dort als sog. "Highskiller" spielen. Und die Leute die es dann professionell betreiben, können sich wie schon gesagt wurde zumindest richtig artikulieren und spielen die Spiele nicht weil dort rumgemätzelt wird.


    Nochma zum Beitrag: Zitat: "Herstellungsverbot für solche Spiele..." - Gehts eigentlich noch. So dumm kann man doch nicht wirklich sein oder? Angenommen es kommt jemand und sagt Valve, dass sie nicht mehr HL3 entwickeln dürfen. Ich glaube die fangen erst einmal an zu lachen.... Das wäre ja so als wenn ich zu BMW gehen würde und denen das Autobauen verbieten würde, weil täglich mit einem BMW 200 Menschen bei Unfällen ums leben kommen. So ein Schwachsinn!!

  • Meiner Meinung nach hängt die Förderung von Gewalt durch PC Spielen ganz einfach von der Psyche des jeweiligen Spielers ab.
    Ich selben hab mit... 14 war es glaub ich angefangen das UT Mod Tactical Ops zu spielen. Ich habs nicht gespielt, weil ich Leute töten wollte, sondern weil es einfach ne Art des Zeitvertreibs mit Freunden war. Wie ich jetzt fast 4 Jahre später sagen kann: Es hat mir nicht geschadet, aber es hätte auch nicht umbedingt sein müssen. :)


    Nachwievor spiele ich Shooter, aber nicht um agressionen aufzubauen, sondern mir hilft es diese abzubauen. Einfach mal abschalten und sich mal ne Stunde sich nicht mit dieser seltsamen Welt beschäftigen müssen.

  • Ich bin deiner meinung. auch für mich sind games wie ein gutes Buch: einfach mal eine runde abschalten und die Welt Welt sein lassen, nur das man bei Spielen auch aktiv an der story teilnimmt, was aber auch den reiz an ihnen ausmacht.