ARTIKEL/TESTS / Crucial P3 und P3 Plus SSD mit 1 TB im Test

Crucial P3 und P3 Plus 1 TB

Die P3 und die P3 Plus sind optisch schlicht und kaum zu unterscheiden.

Die P3 und die P3 Plus sind optisch schlicht und kaum zu unterscheiden.

Mit der P3 und der P3 Plus bietet Crucial zwei NVMe-basierte Consumer-SSDs mit besonderem Fokus auf Preis/Leistung an. Bei der P3 handelt es sich um eine Serie von Solid State Drives, die noch auf ein Gen3 PCI Express Interface setzen und leistungsmäßig sich entsprechend auch von den Laufwerken der Plus-Serie klar abgrenzen. Bei der Plus-Variante der P3 kommt hingegen bereits ein heutzutage übliches PCIe Gen4 x4 Interface zum Einsatz.

Beide M.2-SSDs verwenden wie erwartet Komponenten von Mutterkonzern Micron, d.h. der 3D-NAND-Flash in QLC-Technologie mit 176 Lagen stammt aus den eigenen Fertigungshallen. Als Controller kommt jeweils ein 4-Kanal Phison PS5021-E21T zum Einsatz, der wiederum ohne einen dedizierten DRAM-Puffer arbeitet („DRAM-less“). Wie sich das hinsichtlich Performance auswirkt, klären wir ab Seite 5 des Artikels. Verschlüsselungstechnologien bieten beide Produktfamilien nicht.

Die Crucial P3 bietet sequenzielles Lesen mit bis zu 3.500 MB/s und sequentielles Schreiben bis zu 3.000 MB/s, wobei die maximal mögliche Schreibperformance abhängig vom Modell ist ‒ die hier und heute im Test befindliche 1-TB-Version erreicht die genannten 3.000 MB/s. Dank der schnelleren Anbindung kann die P3 Plus mit deutlich höheren Spezifikationswerten anmuten. Sequentielle Lesezugriffe gibt der Hersteller mit bis zu 5.000 MB/s an und sequentielles Schreiben erreicht Transferraten von bis zu 4.200 MB/s. Auch bei der Plus-Variante ist die Schreibgeschwindigkeit von Modell zu Modell (Speicherkapazität) sehr verschieden. Ein Blick in die technischen Daten (siehe Seite 3) lohnt sich also in jedem Fall. Für die Performance bei zufälligen Lese-/Schreibzugriffen (4K IOPS) macht Crucial leider keinerlei angaben.

Mit der P3 bietet Crucial eine PCIe Gen3 SSD an.

Mit der P3 bietet Crucial eine PCIe Gen3 SSD an.

Die P3 Plus setzt auf ein schnelles PCIe Gen4 Interface.

Die P3 Plus setzt auf ein schnelles PCIe Gen4 Interface.

QLC-Speicher erreicht Technologie-bedingt, ähnlich wie TLC, nicht die Leistungsdaten von MLC oder gar SLC, weshalb die Hersteller entsprechende Techniken einsetzen, um die Performance auf ein vergleichbares Niveau anzuheben. Daher wird ein Pseudo-SLC-Cache verwendet, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Dabei wird ein Teil der Speicherzellen im SLC-Modus (1 statt 3 oder 4 Bit) betrieben und damit als schneller Zwischenspeicher verwendet. Dadurch wird für gewöhnlich eine hohe Spitzenperformance bei Bursts erreicht, längere Schreibvorgänge lassen die Performance dann aber einbrechen, da der Zwischenspeicher zunächst zurückgeschrieben werden muss, was sonst in Zeiträumen ohne Schreiblast geschieht. Genauere Angaben zum SLC-Cache der P3 oder P3 Plus und dessen Größe macht Crucial in seinen Datenblättern nicht. Dass ein entsprechendes System zum Einsatz kommt, ist bei TLC- oder gar QLC-SSDs obligatorisch.

Dass die Performanceeinbußen nach Volllaufen des Caches extrem sind, haben die Kollegen von ComputerBase in ihrem Test der P3 und P3 Plus sehr schön nachgewiesen. Der Einbruch erreicht Werte von unter 100 MB/s und ist somit sehr markant. Eine leere SSD ist dabei zunächst so schnell wie das Datenblatt erwarten lässt und bricht ab etwa 250 GB deutlich ein. Bei höheren Füllständen erholt sich die Performance erst gar nicht mehr und bleibt auf dem niedrigen Niveau.

Total Bytes Written (TBW), Herstellerangabe
Gigabyte AORUS NVMe Gen4 SSD, 2 TB (M.2)
3.600
Seagate FireCuda 530 SSD, 2 TB (M.2)
2.550
goodram SSD IRDM PRO, 2 TB (M.2)
 
1.400
Seagate IronWolf 125 NAS SSD, 1 TB (SATA)
 
1.400
Samsung SSD 980 PRO, 2 TB (M.2)
 
1.300
Samsung SSD 990 PRO, 2 TB (M.2)
 
1.200
Crucial MX500, 4 TB (SATA)
 
1.000
Seagate IronWolf 510, 480 GB (M.2)
 
875
Western Digital WD_BLACK SN770, 1 TB (M.2)
 
600
Western Digital WD_BLACK AN1500, 2 TB (PCIe 3.0 x8)
 
600
Samsung OEM Client SSD PM9A1, 2 TB (M.2)
 
600
Crucial P5 Plus SSD, 500 GB (M.2)
 
300
Crucial P3 SSD, 1 TB (M.2)
 
220
Crucial P3 Plus SSD, 1 TB (M.2)
 
220
Angaben in Terabytes (mehr ist besser)

Crucial spezifiziert für beide Familien eine MTTF (mittlere Zeit bis zum Ausfall; Mean time to failure) von 1.500.000 Stunden. Bezüglich der Zuverlässigkeit bzw. maximalen Schreiblast im Garantiezeitraum gibt der Hersteller für unsere 1-TB-Samples genau 220 TBW (Total Bytes Written) bzw. rund 121 GB/Tag bei einer Garantiezeit von fünf Jahren an. Dieser Wert skaliert allerdings abhängig vom Gesamtvolumen der SSD (siehe Tabelle auf Seite 3). Die Garantiezeit verkürzt sich entsprechend, wenn die maximale Schreiblast vor Ablauf der fünf Jahre erreicht wird. Wer täglich große Datenmengen transportiert, sollte die maximale Schreiblast immer im Hinterkopf behalten. Grundsätzlich sind QLC-Drives aber auch nicht die richtige Wahl für Workstations und den professionellen Einsatz generell.

Mit dem Crucial Storage Executive bietet der Hersteller ein Tool für zusätzliche Berichte und Hilfsprogramme zur Diagnose von Problemen mit Crucial Solid State Drives an. Dazu gehören sowohl die Wiederherstellung nach schweren Fehlfunktionen des Betriebssystems als auch die einfache Anzeige von Laufwerksattributen und die Aktualisierung der Firmware. Over Provisioning (OP) ist eine weitere Funktion von Storage Executive, mit der man dem SSD-Controller zusätzlichen Speicherplatz auf dem Drive zuweisen kann. Durch die Bereitstellung von zusätzlichem Platz für den Controller können Funktionen wie Wear Levelling und Garbage Collection reibungsloser laufen, so dass die Wahrscheinlichkeit geringer ist, dass die SSD unter hoher Last verlangsamt wird.

Crucial Storage Executive zur Diagnose von SSDs (Bild: Crucial).

Crucial Storage Executive zur Diagnose von SSDs (Bild: Crucial).

Autor: Patrick von Brunn, Stefan Boller
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