ARTIKEL/TESTS / Alu-Bolide: Das Lian Li PC-P60 Armorsuit

Das Kühlsystem im Detail

In diesem Abschnitt wollen wir das Kühlsystem des Armorsuit genauer unter die Lupe nehmen. Das grundsätzliche Problem aktueller Hochleistungssysteme besteht in der starken Wärmeentwicklung der einzelnen Komponenten. Bei immer weiter steigender Leistung wird auch die abzuführende Abwärme ein immer gewichtigerer Faktor. Multi-GPU-Systeme und leistungsstarke Prozessoren erzeugen Temperaturen, die man noch vor wenigen Jahren nur in Ausnahmefällen erreicht hat. Man denke an die im Vergleich zu heute winzigen Kühlkonstruktionen etwa des Pentium II oder älterer Grafikkarten-Generationen, die vollständig passiv gekühlt auskamen.

Die Reaktion der Computerindustrie lag in der Entwicklung des BTX-Standards, der durch eine andere Anordnung der Komponenten eine stärkere Trennung der thermischen Bereiche innerhalb des Gehäuses erreichen möchte. Vor allem Intel hat diese Entwicklung vorangetrieben. Da sich dieser Standard aber noch lange nicht durchgesetzt hat und die meisten Mainboardhersteller nach wie vor auf den ATX-Faktor setzen, müssen die Gehäusehersteller ihre Konzepte entsprechend anpassen. Entweder entstehen dabei Gehäuse, die gewisse Features des BTX-Standards nutzen, ohne ATX dabei aufzugeben oder ein Gehäuse wird einfach nur mit Lüftern voll gepfropft, was wiederum in einem entsprechenden Geräuschpegel resultiert.

Hersteller Lian Li setzt beim PC-P60 Armorsuit auf die klassische Anordnung nach ATX-Standard und auf eine massive Belüftung des Gehäuseinnenraumes. Zu diesem Zweck wurden in der Fronttür drei 120 mm Lüfter vormontiert (über Lüftersteuerung an der Front direkt regelbar), die kontinuierlich Kaltluft von vorne in das Gehäuse blasen. Beeinträchtigt wird die Zufuhr von Kaltluft durch die Anzahl der 3,5 und 5,25 Zoll Laufwerke in der Front, die den Luftstrom unumgänglich einschränken. Dabei empfiehlt sich generell eine Installation der Laufwerke im oberen Gehäusebereich, da somit die angesaugte Kaltluft von unten nach oben das gesamte Gehäuse durchströmen kann. Nichtsdestotrotz muss man bei der Bestückung des Gehäuses genaustens überlegen was alles verbaut werden soll, da man sich ansonsten die wertvolle Frischluftzufuhr abschneidet bzw. stark einschränkt.

Nach dem Erwärmen der angesaugten Luft durch die verbauten Hardwarekomponenten, wird über zwei weitere Lüfter die Warmluft nach Außen abgegeben. Hierzu dienen ein 120 mm Lüfter an der Gehäuserückseite und ein 140 mm Lüfter an der Oberseite (ebenfalls an Lüftersteuerung angeschlossen), direkt unter dem stylischen Gehäuseaufbau samt Front-Panel. Durch diese Konstruktion will Lian Li einen effektiven Luftstrom um den verbauten Prozessor samt Netzteil schaffen, die beide zu den temperatur-kritischen Komponenten in einem aktuellen PC-System zählen. Aufgrund der Position des hinteren Lüfters werden die Grafikkarten leider nur an der Oberseite und damit nicht auf der Seite des Kühlkörpers, mit Frischluft umgeben. Dieses Faktum gehört leider zu den traditionellen Problemstellen beim ATX-Standard, der man durch eine geänderte Anordnung bei BTX entgegenwirken will. Das Prinzip der Kühlung und den optimalen Luftstrom im Lian Li PC-P60 Armorsuit zeigt die obere Grafik.

Hinweis: Die vormontierten Lüfter arbeiten bei niedrigster Stufe kaum hörbar und werden mit steigender Ausgangsspannung zunehmend lauter, liegen insgesamt aber noch auf einem niedrigen Lautstärkeniveau.

Autor: Patrick von Brunn
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