ARTIKEL/TESTS / Sapphire Radeon R9 Fury Tri-X OC Review

Technische Daten

Die Radeon R9 Fury auf Basis der Fiji-GPU hebt sich nicht nur mit dem Namen von der R300-Serie ab. Im Juni 2015 wurde die R9 Fury X vorgestellt, welche den Vollausbau der GPU darstellt. Im Referenzdesign wurde die Fury X mit einer Wasserkühlung ausgestattet, Eigendesigns wurden untersagt. Mit einer Die-Fläche von 596 mm² ist Fiji die größte AMD-GPU auf dem Markt und wird von gefertigt TSMC. Als eine doppelt ausgeführte Tonga-GPU ist Fiji in der Graphics-Core-Next-Architektur (kurz GCN) in Version 1.2 abgebildet und beinhaltet ca. 8,9 Mrd. Transistoren. Die abgespeckte Fury setzt standardmäßig auf eine Luftkühlung.

Die Sapphire Radeon R9 Fury Tri-X OC mit eigener Kühllösung.

Die Sapphire Radeon R9 Fury Tri-X OC mit eigener Kühllösung.

Was bei Nvidia aktuell "Graphics Processing Cluster" heißt, nennt sich bei AMD "Shader Engine" und beherbergt jeweils verschiedene Recheneinheiten. Jede Shader Engine (kurz SE) beinhaltet einen Geometry Processor (u.a. für Tesselation-Leistung entscheidend) und einen Rasterizer sowie bis zu vier Raster Back Ends, die wiederum aus vier ROPs bestehen. Außerdem sind die für die Rechenleistung maßgeblich verantwortlichen Compute Units (kurz CUs) Teil jeder SE und bestehen aus jeweils 64 ALUs (4x SIMD-16) sowie 4 TMUs. Als eine der größten Neuerungen wird die Verwendung von High Bandwidth Memory (HBM) statt des üblichen GDDR5. Alle derzeit erhältlichen Fiji-Karten setzen auf 4 GB HBM, welche über einen 4.096-Bit-Bus angebunden sind.

Insgesamt vier SEs stehen auf einer Fiji-GPU im Vollausbau zur Verfügung und bestehen bei einer Radeon R9 Fury X aus jeweils 16 CUs, was in Summe 4.096 Shadereinheiten ergibt. Einer R9 Fury stehen lediglich 56 CUs zur Verfügung, was in 3.584 Shadereinheiten resultiert. Während die Anzahl der ROPs nicht über die Anzahl der CUs skaliert und mit 64 für alle Fiji-Varianten identisch ist, gilt dies nicht für die TMUs, die Teil der CUs sind. Die R9 Fury X darf sich über 256 TMUs freuen, während die R9 Fury auf deren 224 zurückgreifen kann. Weiters gibt es nun zudem den Videoprozessor UVD 6.0 für Hardware-Videodekodierung HEVC bzw. H.265. HDMI 2.0 fehlt leider, so dass Ultra-HD-Material über HDMI nur mit 30 FPS ausgegeben werden kann. Kommende Blu-rays in Ultra-HD-Auflösung sind zudem überhaupt nicht abspielbar, da dafür auch HDCP 2.2 unterstützt werden muss.

Der Maximaltakt beträgt bei einer R9 Fury X 1.050 MHz, bei einer R9 Fury immerhin noch 1.000 MHz. Daraus ergeben sich Rechenleistungen von 8.601 GFLOPS bzw. 7.168 GFLOPS. Sapphire hat bei der Radeon R9 Fury Tri-X OC die Messlatte etwas höher gelegt und gibt eine Maximalfrequenz von immerhin 1.040 MHz an (+4%), die sie näher an eine X-Variante heranbringen dürfte.

Die Sapphire Radeon R9 Fury Tri-X OC von der Seite.

Die Sapphire Radeon R9 Fury Tri-X OC von der Seite.

Die Speicheranbindung wurde durch HBM komplett überarbeitet. Vier Die-Stapel beherbergen insgesamt 4 GB HBM und sind in Summe über ein Interface mit 4.096 Bit angebunden. Die Taktraten sind mit 500 MHz spezifiziert, welche derzeit nicht übertaktet werden können. Durch die gestapelte Bauweise sind geringere Abmessungen der Grafikkarten möglich.

Die typische Leistungsaufnahme gibt AMD mit 275 Watt an, wofür bei Sapphires Modell zwei 8-Pin-PCIe-Stromanschlüsse notwendig sind. Bei der Kühlung setzt Sapphire auf ein Eigendesign mit drei axialen 85-mm-Lüftern, welche sieben Heatpipes kühlen. Auf der Rückseite der Karte befindet sich zudem eine massive Backplate über die PCB-Länge. Der Kühler ragt weit über diese hinaus. Im Idle-Betrieb kann die Grafikkarte dank der „Intelligent Fan Control II“ die Lüfter abschalten.

Am Slot-Bracket zeigt sich die Karte erwartet anschlussfreudig.

Am Slot-Bracket zeigt sich die Karte erwartet anschlussfreudig.

Das Arbeiten und Spielen mit mehreren Bildschirmen wird immer populärer und so bietet natürlich auch die neue Generation entsprechende Unterstützung per AMD Eyefinity. Mit einem HDMI (1.4a) und drei DisplayPorts (1.2) ist eine Konfiguration mit mehreren Monitoren problemlos möglich. Der DisplayPort-DVI-Adapter im Lieferumfang erleichtert dies. DirectX 12.0 (12_0) wird von der Fiji-GPU unterstützt, ebenso auch TrueAudio und FreeSync. Das Setup von Multi-GPU-Systemen ist bei der R9-Serie noch einfacher geworden, denn die interne Kommunikation der Karten läuft vollständig über den PCIe-Bus, so dass keine zusätzliche CrossFire-Bridge installiert werden muss. Der CrossFire-Betrieb ohne Brücke (XDMA) wird bei der R9 Fury für bis zu vier Karten unterstützt. Folgend die technischen Eckdaten im Überblick.

Hersteller AMD AMD AMD
Produktbezeichnung Radeon R9 390X Radeon R9 Fury Radeon R9 Fury X
Logo
Grafikchip Hawaii Fiji Pro Fiji XT
Fertigung 28 nm 28 nm 28 nm
Transistoren ca. 6,2 Mrd. ca. 8,9 Mrd. ca. 8,9 Mrd.
Shader-Einheiten 2.816 (1D) 3.584 (1D) 4.096 (1D)
Basistakt - - -
Maximaltakt 1.050MHz 1.000 MHz 1.050 MHz
SP-Rechenleistung 5.900 GFLOPS 7.168 GFLOPS 8.601 GFLOPS
ROPs 64 64 64
TMUs 176 224 256
Pixelfüllrate 67.200 MPixel/s 64.000 MPixel/s 67.200 MPixel/s
Texelfüllrate 184.800 MTexel/s 224.000 MTexel/s 268.800 MPixel/s
Speichertakt 3.000 MHz 500 MHz 500 MHz
Speicherinterface 512 Bit 4.096 Bit 4.096 Bit
Speicherbandbreite 384.000 MB/s 512.000 MB/s 512.000 MB/s
Speichermenge 8 GB GDDR5 4 GB HBM 4 GB HBM
DirectX (Feature-Level) 12_0 12_0 12_0
Multi-GPU 4-Way CrossFireX 4-Way-CrossFireX 4-Way-CrossFireX
Stromsparmechanismus √ (ZeroCore) √ (ZeroCore) √ (ZeroCore)
Leistungsaufnahme typ. 275 Watt 275 Watt 275 Watt
Leistungsaufnahme max. - - -
Die Sapphire Radeon R9 Fury Tri-X OC kommt mit massiver Backplate.

Die Sapphire Radeon R9 Fury Tri-X OC kommt mit massiver Backplate.

Autor: Stefan Boller, Rafael Schmid
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