ARTIKEL/TESTS / Toshiba RC500 NVMe SSD 500 GB im Test
Vorwort

KIOXIA, so lautet seit dem 1. Oktober 2019 die neue Bezeichnung von Toshiba Memory, bringt den Nachfolger der Toshiba RC100 SSD auf den Markt. Zusammen mit der neuen Firmenbezeichnung präsentierte man auf der zurückliegenden IFA in Berlin die neuen Drives der RC500- und RD500-Familie, die schon Ende August als Toshiba RC500 und RD500 angekündigt wurden. Bevor wir uns den Drives selbst widmen, möchten wir noch ein paar erklärende Worte zu Toshiba Memory und KIOXIA verlieren.

Viele werden sich noch daran erinnern können, als 2014 der renomierte Speicherspezialist OCZ Technology von Toshiba gekauft wurde. Im Anschluss und bis einschließlich 2016 führte man den starken Namen als eigenständige Brand (OCZ Storage Solutions) weiter. Noch im selben Jahr erfolgte dann die vollständige Integration von OCZ, zusammen mit Toshiba Electronics Europe, in Toshiba Europe. Nur kurze Zeit später, in den Jahren 2017/2018, war Toshiba jedoch gezwungen die Flash-Sparte zu verkaufen, um Kapital freizusetzen. Das Bain Konsortium (u.a. bestehend aus Dell, Apple, SK Hynix, ...) bekam 2018 den Zuschlag. Daraufhin wurde Toshiba Europe wieder in Toshiba Memory (Flash) und Toshiba Electronic Devices & Storage (z.B. HDDs) aufgeteilt.

Rein rechtlich gesehen war ab dem Zeitpunkt (Juni 2018) Toshiba Memory ein eigenständiges Unternehmen. Im vergangenen Jahr fiel dann der Entschluss, der unabhängigen Firma Toshiba Memory einen neuen Namen zu geben, um so eine eigene Identität zu definieren: KIOXIA. KIOXIA ist eine Neuschöpfung aus dem japanischen Wort „kioku“ (Speicher) und dem griechischen Wort „axia“ (Wert). Die Verbindung aus diesen beiden Begriffen repräsentiert das Ziel von KIOXIA, wertschöpfende Speichertechnik anzubieten.

Die B2B-Produkte sind namentlich bereits komplett umgestellt und laufen nur noch unter KIOXIA. Bei der Consumer-Sparte hat man sich zunächst dazu entschieden, Toshiba als Brand (Lizenzname) weiterzuführen. Damit möchte man einerseits von Toshibas Bekanntheit profitieren und die Umstellung im Markt langsam durchführen, um Kunden nicht (noch) mehr zu verwirren. Im Laufe des Jahres 2020 wird sich aber auch hier KIOXIA immer mehr durchsetzen und Toshiba im Zusammenhang mit SSDs allmählich verschwinden.

Zurück zu RC500 und RD500: Beide SSD-Serien basieren auf der vierten Generation von Toshibas 3D-TLC-NAND (BiCS4) und bieten dank 96 gestapelten Lager hohe Speicherkapazitäten je NAND-Die und damit eine kostengünstige Herstellung. Die im M.2-Formfaktor erhältlichen PCIe-Gen3-Laufwerke werden von einem SLC-Cache befeuert und sollen so, trotz Speicherung dreier Bits je Zelle, hohe Transferraten ermöglichen und eine Alternative zu QLC-Technologie sein. KIOXIA positioniert dabei die RD500 im High-End-Segment, verspricht bei einer Kapazität von bis zu 2 TB sequentielle Lese- und Schreibraten jenseits der 3-GB/s-Grenze und packt satte fünf Jahre Garantiezeit oben drauf. Für den Mainstream-Bereich konzipiert, kann man die RC500 mit bis zu 500 GB käuflich erwerben und bekommt Datenraten bis knapp unter 2 GB/s und ebenso fünf Jahre Garantie an die Hand. Unterschiede gibt es bei der maximalen Schreiblast, doch dazu später mehr.

Um uns in der Praxis einen Eindruck der neuen KIOXIA-SSDs machen zu können, haben wir das 500-GB-Modell der RC500 ins Testlab gebeten und ausführlich auf Herz und Nieren geprüft. Wir wünschen Ihnen wie immer viel Spaß beim Lesen des Artikels!

Zu guter Letzt wollen wir uns bei Hersteller KIOXIA für die Bereitstellung der Testmuster bedanken.

Hinweis: Auch an dieser Stelle nochmals eine kurze Erläuterung zum Problem mit Giga- und Gibibyte: Die umgangssprachliche Bedeutung und auch die Angabe der Windows-Betriebssysteme von Gigabyte, entspricht der eigentlichen Bezeichnung Gibibyte, da hier als Umrechnungsfaktor eine, aus der Binärsprache stammende, Zweierpotenz zu Grunde liegt. Diese Umrechnung ist streng genommen aber falsch, da die Bezeichnungen Kilo, Mega, Giga und so weiter, laut dem Internationalen Einheitensystem, auch kurz SI (Système international dunités), als Zehnerpotenzen festgelegt wurden. Somit entspricht eben ein Gigabyte nicht 2^30 Byte, sondern in Wirklichkeit 10^9 Byte; somit werden aus 100 GB eben 95,37 GiB. Größenangaben von zum Beispiel 4,7 GB von DVD-Rohlingen sind deswegen nicht falsch, unter Windows kann man zwar auf Grund jener Tatsache nur 4,37 GB beschreiben, allerdings insgeheim sind dies ja 4,7 GB, da ja hier eben jene Angabe der "falschen" Gigabyte-Größe vorgenommen wurde. Genauso sind die Angaben der Festplattenhersteller korrekte Werte und nicht, wie fälschlicherweise behauptet, Rechenfehler.

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Autor: Patrick von Brunn, Stefan Boller
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