ARTIKEL/TESTS / Seagate FireCuda 520N SSD mit 1 TB im Test

Seagate FireCuda 520N SSD mit 1 TB

Die schlanke N-Version der FireCuda 520 kommt im kompakten M.2 2230 Format und basiert auf einem Phison PS5021-E21T Controller, den wir schon von vielen anderen Designs am Markt kennen. Die 1-TB-Version basiert auf 3D-NAND in TLC-Technologie, der von Hersteller Micron (176 Layer) geliefert wird. Hier kommen wir schon zu einer Besonderheit der FireCuda 520N-Familie, denn die verfügbaren Speicherausführungen setzen auf unterschiedlichen Flash-Technologie: Die größere 2-TB-Version setzt auf QLC-Flash, da bei gleicher Baugröße eine höhere Packungsdichte erforderlich ist. Einen dedizierten externen DRAM nutzt der Controller in diesem Design nicht („DRAM-less“) und setzt stattdessen auf die Host Memory Buffer Technologie, kurz HMB.

Die Laufwerke bieten Geschwindigkeiten von sequenziellem Lesen bis zu 5.000 MB/s und sequentiellem Schreiben bis zu 4.700 MB/s, wobei diese genannten Maximalwerte nicht in einem einzelnen Modell zu finden sind – siehe Seite 3 des Artikels. Die IOPS für 4K lesen/schreiben gibt der Hersteller für unser 1-TB-Testmuster mit satten 800k/​900k an. Der verbaute PS5021-E21T-Controller bietet Mechanismen für Datenintegrität (LDPC Engine; End-To-End Data Path Protection; SmartECC 2.0) und auch hardwarebasierte Verschlüsselung (AES 256 Bit) sowie Features wie TCG Opal 2.0/Pyrite. Seagate macht jedoch für keine der genannten Funktionen Angaben in den technischen Daten, weshalb man beispielsweise auf HW-Verschlüsselung verzichten muss.

FireCuda 520N SSD, Vorderseite.

FireCuda 520N SSD, Vorderseite.

FireCuda 520N SSD, Rückseite.

FireCuda 520N SSD, Rückseite.

TLC-Speicher erreicht Technologie-bedingt nicht die Leistungsdaten von MLC oder gar SLC, weshalb die Hersteller entsprechende Techniken einsetzen, um die Performance auf ein vergleichbares Niveau anzuheben. Daher wird ein Pseudo-SLC-Cache verwendet, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Dabei wird ein Teil der Speicherzellen im SLC-Modus (1 statt 3 Bit) betrieben und damit als schneller Zwischenspeicher verwendet. Dadurch wird für gewöhnlich eine hohe Spitzenperformance bei Bursts erreicht, längere Schreibvorgänge lassen die Performance dann aber einbrechen, da der Zwischenspeicher zunächst zurückgeschrieben werden muss, was sonst in Zeiträumen ohne Schreiblast geschieht. Das gleiche Prinzip gilt auch für QLC-Speicher, der jedoch bis zu 4 Bit je Speicherzelle erlaubt und für gewöhnlich noch langsamer arbeitet.

Dass ein entsprechendes Caching-System zum Einsatz kommt, ist bei TLC-SSDs obligatorisch. Seagate macht für die FireCuda 520N SSD keine Angaben bzgl. der Größe des Caches. Während unserer Praxistests konnten wir jedoch ab etwa 70 GB Füllstand einen Performanceeinbruch auf ca. 700 MB/s beim Schreiben messen. Damit bleibt die Schreibgeschwindigkeit auch bei vollem Cache noch auf einem ordentlichen Niveau.

Praxistest zum Thema SLC-Caching (SsdSlowMark).

Praxistest zum Thema SLC-Caching (SsdSlowMark).

Offiziell gibt Seagate eine MTBF (mittlere Zeit zwischen Ausfällen; Mean Time Between Failures) von 1.800.000 Stunden an. Bezüglich der Zuverlässigkeit bzw. maximalen Schreiblast im Garantiezeitraum nenn tder Hersteller für unser 1-TB-Sample genau 600 TBW (Total Bytes Written) bzw. rund 329 GB/Tag oder etwa 0,33 DWPD (Drive Writes Per Day) bei einer Garantiezeit von fünf Jahren an. Dieser Wert skaliert allerdings abhängig vom Gesamtvolumen der SSD (siehe Tabelle auf Seite 3). Die Garantiezeit ist entsprechend verkürzt, wenn die maximale Schreiblast vor Ablauf der fünf Jahre erreicht wird. Das 2-TB-Modell mit QLC-Speicher kann hingegen nur 450 GB Haltbarkeit bieten. Dass der Wert niedriger als bei dem TLC-Pendant liegt, ist normal.

Total Bytes Written (TBW), Herstellerangabe
Gigabyte AORUS NVMe Gen4 SSD, 2 TB (M.2)
3.600
Seagate FireCuda 530 SSD, 2 TB (M.2)
2.550
Seagate FireCuda 540, 2 TB (M.2), aktive Kühlung
2.000
TEAMGROUP MP44, 1 TB (M.2)
 
1.450
Seagate IronWolf 125 NAS SSD, 1 TB (SATA)
 
1.400
GOODRAM IRDM PRO SSD, 2 TB (M.2)
 
1.400
Samsung SSD 980 PRO, 2 TB (M.2)
 
1.300
Western Digital WD_BLACK SN770M, 2 TB (M.2 2230)
 
1.200
Samsung SSD 990 PRO, 2 TB (M.2)
 
1.200
KIOXIA EXCERIA PLUS G3 SSD, 2 TB (M.2)
 
1.200
Crucial T700, 2 TB (M.2), aktive Kühlung
 
1.200
Crucial T500, 2 TB (M.2), aktive Kühlung
 
1.200
Crucial MX500, 4 TB (SATA)
 
1.000
Seagate IronWolf 510, 480 GB (M.2)
 
875
KIOXIA EXCERIA PRO SSD, 2 TB (M.2)
 
800
Western Digital WD_BLACK SN770, 1 TB (M.2)
 
600
Western Digital WD_BLACK AN1500, 2 TB (PCIe 3.0 x8)
 
600
Western Digital WD Blue SN580, 1 TB (M.2)
 
600
Seagate FireCuda 520N SSD, 1 TB (M.2 2230)
 
600
Samsung OEM Client SSD PM9A1, 2 TB (M.2)
 
600
KIOXIA XG8 Client SSD, 1 TB (M.2)
 
600
Crucial T700, 1 TB (M.2), aktive Kühlung
 
600
Verbatim Vi7000G PCIe NVMe SSD, 1 TB (M.2)
 
500
Crucial P5 Plus SSD, 500 GB (M.2)
 
300
Crucial P3 SSD, 1 TB (M.2)
 
220
Crucial P3 Plus SSD, 1 TB (M.2)
 
220
Angaben in Terabytes (mehr ist besser)

Mit dem Seagate SeaTools bietet der Hersteller ein Tool für zusätzliche Berichte und Hilfsprogramme zur Diagnose von Problemen mit Seagate Solid State Drives an. Dazu gehören beispielsweise die einfache Anzeige von Laufwerksattributen, das sichere Löschen aller Daten oder die Aktualisierung der Firmware. Ein weiteres Tool im Seagate-Angebot ist DiscWizard. Mit dieser Software können kann man eine neue Festplatte schnell mithilfe von Assistenten installieren. Diese Assistenten helfen beim Erstellen und Formatieren von Partitionen auf der Festplatte sowie bei der Übertragung und Sicherung von Daten. Ebenfalls mit dabei ist ein dreijähriges Abo für die Rescue Data Recovery Services von Seagate, was die Attraktivität besonders für professionelle Nutzer nochmals steigert.

Seagate SeaTools zur Diagnose von SSDs (Bild: Seagate).

Seagate SeaTools zur Diagnose von SSDs (Bild: Seagate).

Autor: Patrick von Brunn, Stefan Boller
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