Intels HEDT-Flaggschiff ist zwar besser als sein Vorgänger, hat aber durchaus Mühe an AMDs Zen 2 dran zu bleiben (Bildquelle: Intel)
Auf den zurückliegenden Seiten haben wir Intels Flaggschiff-Prozessor im HEDT-Bereich ausführlich beleuchtet, so dass wir nun zu einem abschließenden Fazit des Tests kommen können.
Damit uns die Einordnung zu den Prozessoren der Core-i-10000X-Serie leichter fällt und wir einen Einstieg ins folgende Schlusswort haben, möchten wir noch einmal ein paar Sätze aus dem Fazit zum Intel Core i9-9980XE Extreme Edition aus dem Archiv holen:
„Mit der 2066er-Plattform bringt Intel bis zu 18 Kerne bzw. 36 Threads auf die Desktop-Maschine bzw. die professionelle Workstation. Broadwell-E auf Basis des 2011-v3 wurde hierzu bereits vor rund zwei Jahren in den Ruhestand geschickt und Kaby Lake-X sowie Skylake-X sind seither die offiziellen Nachfolger im, seit Threadripper wieder umkämpften, HEDT-Bereich. In der absoluten Oberklasse hält Intel zudem mit „i9“ eine Produktfamilie mit besonders hohem Core-Count auch noch einmal namentlich gesondert hervor. Mehr physische Kerne, überarbeitete Cache-Ebenen, Turbo Boost Max 3.0 und AVX-512 gehören ebenso mit zum Featureset. Ergänzt werden die aufpolierten Core-X-CPUs durch nun durchweg 44 PCIe 3.0 Lanes, teilweise größere L3-Caches, einen schnelleren DDR4-Speichercontroller (2.666 MHz bei allen CPUs) und den bereits bekannten X299-Chipsatz. Im Gegenzug gibt es nun keine „sparsamen“ 145-Watt-CPUs mehr, sondern alle Core-X-Modelle sind auf 165 Watt ausgelegt.“
Intel Core i9-9980XE Extreme Edition Review, Oktober 2019
Beim Test der Vorgänger-Generation durften wir voll des Lobes für die neuen Skylake-X-CPUs und die gesamte X299-Plattform sein. Intel wäre nicht Intel, wenn die Frischzellenkur, der man Cascade Lake-X unterzogen hat, keine Verbesserungen mit sich bringen würde. Die ganz große Begeisterung bleibt jedoch leider aus. Wie schon bei der Aufschlüsselung der technischen Daten (siehe Seite 2) erläutert, verzichtet der Chipriese auf wesentliche Neuerungen bei Cascade Lake-X. Optimiertes Turbo-Management, schneller Speichercontroller, DL Boost und eine knappe Hand voll zusätzlicher PCIe (3.0!) Lanes fassen das Delta zwischen den beiden Generation zusammen. Auch bei der Gesamtplattform gab es keine Updates, denn X299 hat für Sockel 2066 weiterhin bestand ‒ und das schon seit mittlerweile langen drei Jahren. Lediglich einzelne Boardpartner haben den Launch zum Anlass genommen eigene Boards neu aufzulegen und z.B. 2.5 GbE oder ähnliches zu integrieren.
Wer sich nach Abschluss unserer Tests für einen Intel Core i9-10980XE Extreme Edition mit flinken 18 Kernen interessiert, kann diesen derzeit ab rund 980 Euro (Quelle: Geizhals.de, Stand: 10/2020) käuflich erwerben. Obwohl überzeugende Neuerungen fehlen, kann Intel zumindest mit dem stark verbesserten Preis/Leistungs-Verhältnis punkten und bietet das Flaggschiff zum halben UVP des direkten Vorgängers an. Für den Fall, dass man bereits Besitzer einer hochpreisigen X299-Maschine ist und mit einem adäquaten Leistungs-Upgrade liebäugelt, sollte man durchaus ernsthaft über den i9-10980XE nachdenken. Hat man bereits das Geld in einen i9-9980XE investiert, lohnt sich die CPU-Neuanschaffung nicht wirklich. Wer gänzlich vor dem Einstieg in HEDT für Profis steht, der sollte über den Tellerrand hinaus blicken und nicht nur Intel in Betracht ziehen, denn AMDs 3rd Gen Ryzen Threadripper (Test AMD Ryzen Threadripper 3960X) ist aktuell der Herr im Ring!
Performance-Ranking | |
AMD Ryzen Threadripper 3960X | 100,0 |
Intel Core i9-10980XE Extreme Edition | 93,0 |
Intel Core i9-9980XE Extreme Edition | 91,9 |
Intel Core i7-8700K | 88,8 |
Intel Core i9-9900K | 88,5 |
Intel Core i9-7900X | 85,6 |
Intel Core i7-7820X | 83,4 |
Intel Core i7-8086K Limited Edition | 82,7 |
AMD Ryzen 7 2700X | 81,9 |
Intel Core i5-8400 | 81,1 |
AMD Ryzen 7 2700 | 79,4 |
Intel Core i5-8600K | 79,3 |
Intel Core i5-8500 | 78,2 |
AMD Ryzen 5 1600X | 77,8 |
AMD Ryzen 7 1700 | 75,6 |
AMD Ryzen 5 1600 | 75,0 |
Intel Core i3-8300 | 73,3 |
AMD Ryzen 5 2400G | 70,3 |
Angaben in Prozent (mehr ist besser) |
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